Dienstag, 26. November 2013

Hilfsbereitschaft und Selbsterfüllende Prophezeiung

Der Titel fiel mir etwas schwer, aber damit hat es zu tun.

Immer wenn mir jemand vorklönt, er hätte gerne etwas und ich sage: Aber das ist doch ganz einfach! - Ja, dann habe ICH(!) das nach wenigen Monaten selber.

Eine Freundin wollte einen Schrebergarten - morgen bekomme ich meinen Vertrag für meinen Schrebergarten! Die Freundin ist inzwischen in die Berge gezogen in eine Etagenwohnung und hat ihre Gartenwohnung, die sie schon hatte, aufgegeben. Eine andere Freundin wollte eine Wohnung in Schaffhausen, ich zog dann in eine Wohnung in Schaffhausen, sie blieb zuhause (Das war vor 30 Jahren). Wobei geplant gewesen wäre, dass wir beide die Wohnung hätten beziehen sollen.
Jemand wollte ein Haus.. ich hab jetzt 2 Häuser...usw.

Das begann schon in der Schule. Jemand verstand eine Rechenaufgabe nicht. Ich auch nicht. Aber ich erklärte der Person, wie man sie löst. Und es war ganz einfach, erklären konnte ich sie, aber alleine lösen nicht.

Mein Sohn will ein B&B oder eine Pension.. ich verschliesse mein Hirn.. sonst habe ich danach die Pension *grrrrr - aber er hat versprochen mir im Garten zu helfen ;-)

Nachtrag: Logisch, dass wenn ich etwas will geht es viel harziger und oft genug bekomme ich es nicht.

Nachtrag2: Wer will eine Million?


Das Gewissen der Menschheit

Ein Grund, warum ADSler oft so unbeliebt sind, ist wohl, weil sie so etwas wie das Gewissen der Nation sind.
Schonungslos zeigen sie Schwachstellen auf, die sie mit ihrem Gespür für Details und Gerechtigkeit auch oft genug finden bei all diesen Blendern, die die Welt "beherrschen".

Eigentlich ein guter Ausgleich? Ja, genau und so funktioniert es eben dann doch wieder... ein kleiner Prozentsatz ADSler ist das Salz in der Suppe und verhindert Schlimmeres.
Somit sollte ich eigentlich das mph (Ritalin und anderes) absetzen und mich wieder mehr den Fehlern der anderen widmen als meinen eigenen ;-)

Montag, 18. November 2013

Zoff auf dem Schulhof

Heute habe ich eine Geschichte gehört, die hat mich bis in den kleinsten Zeh gefreut!!!

Mir ging es ja nicht besonders gut in der Schule und ich konnte mich nie wehren. Auch meine Eltern meinten, sie könnten mir nicht helfen, das solle ich schon selber tun. Ich wusste aber nicht wie...

Eine meiner Freundinnen hat eine Enkeltochter. Die bekam, als sie mit dem Auto vom Grosi abgeholt wurde, einen Telefonanruf. Eine Freundin rief an, in Tränen aufgelöst und beklagte sich jämmerlich, wie schlecht es ihr gehe und wie sie in der Schule von einer anderen schlecht behandelt und heruntergemacht wurde.

Als das nicht enden wollte hielt meine Freundin das Auto an und verlangte das Handy um selber zu antworten. Sie sagte: Jetzt hör mal gut zu, ich kann dir sagen was du machen musst und alles wird wieder gut.

Das Mädel am Telefon hatte wohl einige Probleme mit seiner Figur und wurde vermutlich deshalb gerne gefoppt.
Nach weiteren Tränen hörte es dann zu:
Du musst dich nur tapfer hinstellen, sagte meine Freundin. Dann sagst du: 
Du kannst mich nicht beeindrucken, willst wohl deinen eigenen Probleme überspielen?
Mich interessierts nicht was du sagst.. bist du jetzt fertig oder geht das noch lange weiter?
Ich bin ich und du kannst mir egal sein.
Mit gelangweilter Stimme: Ja.. hast du's jetzt, du wiederholst dich... Säg ä, bisch fertig?
usw.

Nach einigen Tagen musste meine Freundin wieder zum Schulhaus und da kam ihre Enkeltochter angerannt und dankte ihr für den guten Rat - es gehe der Freundin jetzt viel besser. Und da kam auch schon das Mädel und fragte, ob das jetzt das Grosi sei? Sie bedankte sich für den Rat und die Unterstützung und sagte, dass es sofort gewirkt hätte und die "Böse" sie jetzt in Ruhe liesse auf dem Schulhof.

Wehret den Anfängen.. ich weiss heute, dass etwas Härte zeigen wirklich hilft! Hinstellen und ruhig seinen Mann stehen hilft!

Sonntag, 17. November 2013

Schokoladenkuchen nach ADSler-Art

Hier mal mein Lieblingskuchen - und wie es sich gehört, innert kürzester Frist gemacht!
Bedingung: Man hat eine Mikrowelle.

Für 1 Person oder doppelte Menge für 2 Personen. Bitte nicht mehr davon machen machen, sonst kann ich nicht dafür garantieren, dass es gelingt.

Pro Person:
40 g Kochschokolade
20 g Butter

in einen Suppenteller geben oder in eine kleinere flache Schüssel (mikrowellentauglich)

1 Minute erwärmen
Rausnehmen und mit der Gabel in die Schokolade stechen, damit sie noch ganz weich wird. Mit der Gabel umrühren. Die Schokolade muss nicht vollständig aufgelöst sein.

1 Ei zugeben und mit der Gabel gut umrühren
25 g Zucker
10 g Mehl
40-60 g Sahne oder Milch oder Sauerrahm
Ganz wenig Backpulver (1cm auf dem Spitzmesser)
Ganz wenig Salz (10 Körner *lach)


Alles gut vermischen und 3 Minuten in der Mikrowelle erhitzen. Der Kuchen ist fertig, wenn man ihn riechen kann, aber der Rand noch flüssig aussieht.

Ich hoffe mal, dass eure Mikrowelle ähnlich funktioniert wie meine.





Freitag, 15. November 2013

Coaching Shortcuts - Pauschalisieren - Filter - Tricks

Wie kommt man als ADSler am besten durch den verwirrenden Alltag? Was macht uns das Leben so schwer und kompliziert?

Oft, dass alles ungefiltert auf uns herniederprasselt. Man kann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Was ist nun der Wald? Das ist eben die Schublade, die Pauschaliserung, das Zusammenziehen von Info.

Einem ADSler, der ungeschützt dem Alltag gegenübersteht, hilft es zuallererst sich "Shortcuts" einzurichten.

Ob gedankliche Shortcuts /Abkürzungen oder praktische ist egal, es passt immer.

Das Hirn eines ADSlers ist mit weniger tiefen Strassen ausgerüstet, mehr mit vielen kleinen Gehwegen. Er muss sich zuallererst also einmal einige Abkürzungen und Autobahnen anlegen um durch seinen Lebensdschungel zu kommen.

Ich persönlich habe z.B. die Küchenarbeit rationalisiert. Ich habe also analysiert wie eine bestimmte Arbeit getan werden muss und wenn ich das dann auf meinem Idealweg mache bin ich extrem schnell. Ich muss nicht denken, muss nicht analysieren, ich mache einfach. Dazu gehört aber auch, dass meine Vorräte und Geschirr immer am richtigen Ort sind und vor allem nicht zuviel davon vorhanden ist, aber genügend.

Ein Griff, der ideale Behälter (Litermass oval) um Eier zu trennen ist bereit. Der Behälter ist getestet, ich weiss es funtioniert. Ein kleines Wasserglas kommt daneben, die Schüssel für das Eigelb, dann die Eier.
Jetzt wird immer zuerst im Wasserglas das Eiweiss einzeln hineingegeben, gerochen ob das Ei frisch ist und dann das Eigelb in die Schüssel und das Eiweiss in den Behälter. Dann das nächste Ei.
So ist es egal, wenn mal ein Ei kaputtgeht und das Eigelb ins Eiweiss läuft, das kann ich wegstellen und ein frisches Wasserglas nehmen.
Der Behälter ist dann ideal für den elektrischen Schwingbesen und in der Schüssel kann der Teig weiter verarbeitet werden. Natürlich zuerst das Eiweiss schlagen, dann noch kurz die Eigelbmasse.
(Oh, jetzt habe ich mich wieder verfranst.. gehe ins Details *seufz)

Ich habe also bestimmte Abläufe, die ich immer gleich mache. Klar, ich gebe es zu, ich werde sauer, wenn ich den Behälter nicht finde oder sonst etwas nicht funktioniert. Weil ich dann so schnell durch die Küche wusele, dass ich keine Geduld mit anderen habe.

Auch gedanklich habe ich meine Shortcuts. Das muss aber sein, weil ich sonst mit meinem komplizierten Denken völlig ausufere.
Hier hat es sich bewährt hie und wieder innere Dialoge zu führen um etwas zu klären. Das funktioniert bei mir ganz gut.
Aktuell beschäftigt mich gerade, warum in Amerika viele Menschen ein Problem mit der Evolution haben und das führt mich dazu Erich Fromm und Meister Ekkehart zu lesen und mich mit dem Ursprung des alten Testamentes zu befassen.
Und das alles füllt doch einige Stunden aus und so lasse ich andere Dinge dann eher im Schubladenbereich pauschal bestehen.

Wenn dann jemand kommt und sich beschwert, dann öffne ich halt diese Strasse und gehe sie weiter, wen niemand kommt, lasse ich diesen Weg zu.
Oder ein neues Thema kommt auf. Aktuell war das: wie viel soll ein ADSler in seinen Schränken horten? Auch hier finde ich Antwort bei Erich Fromm und Meister Ekkehart, so ganz nebenbei.
"Haben und Sein" ist ein Buch von Fromm und Ekkehart kommt auf der geistigen Ebene auch zu interessanten Antworten.

Ich persönlich mag es, wenn ich genügend Gegenstände habe um gut zu leben, aber auch alles geordnet um es immer zu finden. Das kann für andere unangenehm werden, weil ich dann pingelig werde bez. Gläser anordnen im Schrank, und meine heilige, persönliche Schere immer an meinem persönlichen Ort zu sein hat.  Aber ich bin schnell, muss nichts suchen und rotiere schnell durch den Haushalt.

Allerdings muss ich dann aufpassen, dass ich nicht rassistisch werde. Immer machen die.... und diese sollten endlich mal...
Auch musste ich lernen mal was aufzugeben. So habe ich die Gewalt über die Geschirrspühlmaschine aufgegeben. Ich fülle sie nicht mehr selber, kritisiere aber auch nicht mehr wie es gemacht wird. (Kaufe einfach genügend Geschirr um das angeschlagene zu ersetzen *seufz).

Das Leben ist immer eine Gratwanderung. Und so soll es sein. Feinfühlig versuchen aus dem was man hat das Beste zu machen ohne andere zu sehr einzuschränken oder zu kränken. So wechsle ich zwischen Pauschalisierungen und Feinstheiten und verfolge meine Interessen in der nun genügend vorhandenen Freizeit.

Weitere Shortcuts, nicht nur von mir:
Nie Salat essen im Restaurant, weil man das nicht elegant tun kann, auch keine Spaghetti (mit Tomatensauce).
Immer das gleiche Menu bestellen, damit man dann nicht lange studieren muss was mal will wenn man in Gesellschaft ist.
Bei Einkaufslisten im Geiste den Laden ablaufen und entsprechend die Liste anlegen. Also zuerst kommt bei mir die Kaffeeabteilung mit Frühstücksflocken, dann Konfitüren usw.
Heilige Ecken anlegen, wie ich mit meiner Schere, die NIEMAND anderer anfassen darf (was sie sowieso nicht können, weil es eine Linkshänderschere ist).
Ein Abteil im Bücherregal wo meine Lieblingsbücher sind, die ich öfters lese.
Handy programmieren mit Erinnerungsfunktion.
Von allem was ich am Arbeitsort bestelle 2-3 Stück zur Seite legen, falls ich vergesse die nächste Bestellung rechtzeitig auszulösen.
Anderen Menschen den Punkt des Vertrauens zu geben, und erst bei Problemen Filter zu setzen.

Fazit:
Wenn ich es mir richtig überlege, dann verdiene ich mein Geld genau damit zu pauschalisieren *lach.
Auf jeden Fall das meiste Geld. Ich bringe (in meiner selbständigen Arbeit, die ca. 70% umfasst) den Computer den Menschen näher.. zeigen ihnen Shortcuts und wie sie einfachst am PC arbeiten können. Tricks und Abkürzungen... genau!!! Aus meinen Fehlern eine Tugend machen!

Es ist keine Tugend kompliziert zu tun... sondern man soll ich innerlich leer machen und das Leben strömen lassen... womit ich wohl wieder bei Meister Ekkehart bin. ;-)





Montag, 4. November 2013

Psychologie – Therapie – Nichts ist so wie es scheint


Ja, jetzt war ich endlich mal zur Therapie und zwar zu einer guten Therapie
Früher habe ich ja öfters gesagt, dass Menschen gar nicht so viele Verhaltensweisen wie Krankheiten haben können. Und so sind die Muster, mit denen man behandelt/ausgestossen wird von der Gesellschaft immer etwas ähnlich.
Als ADSler fällt man schnell auf und was passiert? Die Menschen zeigen mit dem Finger auf ihn, genau wie bei Aussätzigen oder bei AIDS-Kranken.
Nun ist es aber auch so, dass sehr schnell beurteilt wird nach bekannten Mustern. Ah, der sagt immer „ich“, also ist er sicher ein Egoist. Dass dieser Mensch aber ein ADSler sein könnte, der sehr genau auf der Suche nach seinen Problemen und seinem Innenleben ist, wird nicht wahrgenommen. Dieser ADSler versucht dringend zu lernen wie er sich in die Gesellschaft einordnen könnte ohne eben als Egoist gesehen zu werden.
Oder.. ein ADSler hat seinen Hyperfokus. Die Symptome sind, oberflächlich gesehen, für Aussenstehende wie Sucht und Fanatismus. Aber damit hat das gar nichts zu tun. Es wirkt nur so, als sei man süchtig oder fanatisch. Dabei hat man einfach ein bestimmtes Thema im Hyperfokus und konzentriert sich, weil man sich nur auf Eines konzentrieren kann, genau darauf. Und ist das Thema dann abgehakt, dann interessiert es nicht mehr die Bohne. 
Nun kommen die Bekannten und sagen: Warum machst du das und das nicht mehr? Früher warst du doch komplett süchtig danach? Ich: Hä? Das ist doch Schnee von gestern, heute bin ich an einem ganz anderen Thema.
Ev. könnt ihr das so nachvollziehen: Ich hatte mal einen Hyperfokus auf Caramelljoghurt. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich seit dieser Zeit (ich war damals ca. 15) kein einziges mehr gegessen habe?
Mein Therapeut möchte ein Buch veröffentlichen. Er weiss sehr viel, aber hat vor lauter Praktik es noch nicht geschafft auch zur Theorie zu kommen. Schade.
Gerade davon könnten wir ADSler super profitieren, denn er sieht das ADS so, wie es ist und nicht wie es scheint. Meiner Meinung nach würde dieses Buch die ADS-Welt revolutionieren. Ich gebe es zu, ich bin gerade ein wenig euphorisch ;-)
Er ist auch ein Mensch, der bei Wörtern sehr genau hinhört und die Bedeutung der einzelnen Wörter aufs Äusserte hinterfragt. Und siehe da, wendet man das richtige Wort auf sich selber an, so kann man auf einmal sehr gut mit etwas umgehen, womit man lange Jahre seine liebe Mühe hatte.
Ich soll nicht vorgreifen meint er, das Buch komme, und so schreibe ich aktuell sehr wenig ins Blog. Bin ich jetzt egoistisch, wenn ich das Buch endlich auf dem Tisch sehen und lesen möchte?? Oder ist es eben doch anders.. wie so oft bei ADS, und ich bin gerade nicht egoistisch, weil ich es mit anderen teilen möchte und auch andere daran teilhaben lassen möchte?
Oder würden nach Erscheinen dieses Buches auf einmal das Gros der Therapeuten arbeitslos und ich bin bösartig, weil ich denen ihre Existenzgrundlage entziehe?