Montag, 9. Januar 2012

aber ich auch... aber andere.. genauso!

Ja, das wird einem ADSler oft geantwortet.
Andere machen das auch so... andere vergessen auch mal etwas, andere werden auch auf der Welle gemessen.
  1. Wenn man jemanden irritierend findet oder anders, dann reagiert man meist gleich. Sprich: ein Schüler nervt in der Klasse und die Reaktion wird meist gleich ausfallen: man grenzt ihn aus. Ob der Schüler nun ADS hat oder Aspie ist oder superklug oder strohdumm.
    Daraus folgt, dass Menschen, die nicht ins Schema passen oft mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben.
    Ausgrenzung, Auslachen, Schläge, Mobbing, Ueber- oder Untergewicht oder Depression.
  2. Klar vergisst ein Normalmensch seinen Terminkalender, verliert seine Schlüssel, räumt mal nicht auf oder muss eine Klasse wiederholen, bzw. eine Ausbildung neu organisieren.
    ABER! Die Häufigkeit macht den Unterschied und das Grundübel.
    Habe ich Mühe in der Schule, weil ich gelangweilt/unterfordert bin, weil ich überfordert bin, weil ich abgelenkt bin, weil ich psychisch/physisch angeschlagen bin? Oder weil sonst irgendwas stört? Kann ich persönlich etwas daran ändern oder nicht?
Die Norm wird mit einer Glockenkurve dargestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung

Man sieht den grossen Hügel der Normalmenschen. Und z.B. rechts dann der Trend Richtung ADS. (Das Links gibts übrigens auch, aber diese Menschen fallen weniger auf - Thom Hartmann hat diesen Menschen mal einen Namen gegeben).
Wenn wir nun die 1-3% ganz rechts aussen nehmen,  dann sind das meist die Menschen, die echt ihre Mühe haben. Medikamente brauchen, Hilfe brauchen, IV-Fälle werden können.
Dann die 3-10% sind Menschen, die, je nach IQ, Lehrer oder Familienhintergrund, recht gut durchs Leben kommen. Etwas Verhaltenstherapie, ev. mph und alles geht recht gut, das sind oft sehr interessante, kreative Menschen mit grossem Potential.
Die 10-20% sind die, die auch hie und wieder ihren Schlüssel verlegen. Die durchaus auch einmal etwas irritieren können, die ev. gerne sich bewegen oder faul erscheinen. Aber diese Menschen haben eine gute Chance genügend Willenskraft aufzubringen um gut zu funktionieren. Auch diese Menschen sind auf der spannenden Seite. Sie sind genügend "nicht normal" um aufzufallen, aber genügend "normal" um bei guten Lebensbedingungen problemlos durchs Leben zu kommen.

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